SONTHOFEN - Poseidon
Der Tag begann früh. Nach einem erstklassigen Frühstück in unserem Hotel machten wir uns auf nach Oberstaufen-Steibis. Mit der Seilbahn ließen wir uns bei nebligem Wetter und leichtem Regen zum Imberg hinaufbringen. Da für den späten Vormittag eine Wetterbesserung vorhergesagt war, beschlossen wir, gleich die erste Möglichkeit zu nutzen und uns mit Glühwein und Jagertee ordentlich warm zu halten. Das warme Kaminfeuer in der gemütlichen Gaststube ließ mir den Abschied schwer werden. Aber wer am Abend was Leckeres essen möchte, der muss es sich verdienen. An den letzten Schneeresten des vergangenen Winters stiegen wir den Imberg gemütlich wieder bergab. Bei dieser Bewegung erinnerten sich meine Hüft-und Kniegelenke sofort wieder an den Abstieg vom Kehlsteinhaus und fingen direkt dort an wieder weh zu tun, wo sie am Obersalzberg aufgehört hatten. Dennoch genossen wir beide die kühle und klare und nun auch trockene Bergluft. Zumindest noch ein bisschen. Was wir beide nicht bedacht hatten war meine schwere Allergie gegen Lupinen. Ja... man kann tatsächlich ziemlich heftig darauf reagieren, wie wir leidvoll erfahren mussten, vorallem wenn man, wie ich, bei Bewegung schnauft und prustet wie eine alte Dampflok. Auf diese Weise sog ich sicher tonnenweise lupinellen Blütenstaub in meine körpereigenen Belüftungssysteme. Bis schließlich keine Luft mehr rein wollte. Nur mühsam schaffte ich den Weg nach Steibis zurück, wo mich Markus in sicherer Entfernung jedweder Lupinenbewachsung zurückließ und allein zur Talstation zu laufen und das Auto zu holen. Nachdem ich meine Systeme mit einem Antihistamin und ordentlich Nasenspray wieder beruhigt hatte (beides hatte ich vorsorglich im Auto gelassen) hatte ich mir das folgende Abendessen wirklich redlich verdient. Nach einer erfrischenden Dusche, die auch die letzten heimtückischen Pollen von Haut und Haaren spülte, brachen wir nach Sonthofen auf um dort im Restaurant „Poseidon“ den ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen. Zur Vorspeise bestellte ich mir Tzatziki mit Brot, während Markus Peperoni mit Oliven hatte. Das Tzatziki war ausgesprochen cremig und hervorragend gewürzt Auch Markus' Vorspeise steigerte die Vorspeise auf den Hauptgang. Der bestand auf Markus ' Seite aus einer sehr feinen Fischplatte mit Bratkartoffeln, und auf meiner Seite aus Knoblauchhähnchen mit gratinerten Kartoffeln. Beide Hauptgerichte waren ihren Preis wert. Wir genossen im Poseidon in Sonthofen ein sehr leckeres griechisches Abendessen in gemütlicher Atmosphäre. Mit drei Getränken, zwei Vor- und Hauptspeisen sowie 2 flambierten Metaxas als Dessert bezahlten wir 60,60 Euro einen angemessenen Preis. Ich würde für das „Poseidon“ zwar keine lange Fahrt in Kauf nehmen, aber wenn uns unser Weg wieder einmal nach Sonthofen führt, dann wissen wir, wo wir freundlich bedient und lecker bekocht werden.