Gyroslovers

Doris & Markus gehen griechisch essen



HINTERZARTEN - 

Sonne von Akropolis

Wir schreiben das Jahr 2019. Das sind die Abenteuer des Raumschiffs Gyroslovers, das mit seiner zwei Mann starken Besatzung...“He! Ich bin doch kein Mann!“ „Seufz“..., das mit seiner ein Mann und einer Frau starken Besatzung unterwegs ist, um neues Gyros zu erforschen, neues Tzaziki und neue griechische Kostkünste in Deutschland. Viele Lichtjahre vom kulinarischen Einheitsbrei entfernt, dringen die Gyroslovers in griechische Genusstempel vor, die sie noch nie zuvor gesehen haben… Der Schwarzwald zeigte sich tief verschneit und die Nacht dunkel, als uns unser Navi nach einem Ausflug über einen schneebedeckten Fußgängerwaldweg endlich bis vor die Tore des Restaurants „Sonne von Akropolis“ im malerischen Schwarzwaldstädtchen Hinterzarten führte. Hinterzarten ist nicht nur bekannt durch die naheliegenden Skisprungschanzen, Hinterzarten ist nicht nur Heimatort und ehemaliger Wohnsitz der Alpinsportlegenden Georg und Dieter Thoma oder Sven Hannawald, es ist auch einer der kulinarischen Hotspots im schwarzen Wald. Viele Sporthotels, die sich immer wieder um das leibliche Wohl internationaler Athleten bemühen, haben Essen auf ein neues Level gehoben. Aber wer uns kennt, der weiß, dass ich alles andere als sportlich bin. Gemüse schmeckt mir am besten in Form von Paprika und Tomaten, eingehüllt in ein kross gegrilltes Bifteki oder als Beilage zu einem würzigen Gyrosgericht. Also fiel unsere Wahl nach einem Besuch der Freiburger Möbelindustrie auf die „Sonne von Akropolis“. Wir hofften, dass der Name Programm war und freuten uns über eine angenehm warme, aber nicht überhitze Gaststube, die freilich mehr an eine Schwarzwälder Bauernstube als an einen griechischen Tempel erinnerte. Aber ausnahmsweise fand ich diesen Stilbruch angenehm, denn griechische Säulen, Aphrodite-Figuren und all die anderen beliebten Beigaben in den klassischen griechischen Restaurants hätten hier falsch und aufgesetzt gewirkt. Wir wurden schnell und sehr freundlich bedient und ließen uns nicht lange bitten. Markus hatte sich als Vorspeise gegen die üblichen gegrillten Peperoni (da sie den Zusatz „scharf“ verzeichneten) und dafür für eine kalte Platte aus Oliven und Peperoni entschieden. Ich ließ mich zu einer Art griechischer Bruscetta verführen, die aus knusprig gegrilltem Brot mit Schafskäse und Tomaten bestand. Ich kann euch sagen, dass das bisher meine absolute Lieblingsvorspeise war, die ich so auch auf noch keiner anderen Karte gesehen hatte. Vielleicht nicht ganz authentisch, aber wer nicht auch mal neue Wege geht, der kann auch nichts neues entdecken. Der im Anschluss servierte Salat enthielt ebenfalls keine griechischen Elemente sondern zeigte sich ausgesprochen mitteleuropäisch. Er schmeckte dennoch gut und war bis zum letzten Blatt frisch und knackig. Für mich das absolute Highlight war dann aber die Hauptspeise. Markus hatte sich für Gyros mit Suzuki entschieden und ich mich für Gyros in Metaxasauce überbacken mit Käse. Zu beiden Gerichten bestellten wir Pommes statt Reis. Das Fleisch war unglaublich zart und qualitativ oberste Klasse. Keine fett- oder sehnenhaltigen Stückchen störten den Genuss. Es zerging einem förmlich auf der Zunge obwohl es außen knusprig war und deutliche Röstaromen hatte. Die Metaxasauce war ebenfalls phänomenal. Ich glaubte, püriertes Paprikafleisch herauszuschmecken, das der Sauce einen ganz besonderen Pfiff verlieh. Jeder Bissen war ein Genuss und ich kämpfte bis zum Schluss um meine Portion aufzuessen. Stehen zu lassen war eigentlich zu schade. Auch Markus schloss während des Essens immer wieder genießerisch die Augen und auch ihm tat es leid, nicht alles aufessen zu können. Während des ganzen Aufenthaltes fühlten wir uns gut umsorgt und willkommen. Gott sei Dank haben wir den Luxus, nicht weit entfernt von Hinterzarten zu wohnen, denn wir werden sicher noch das ein oder andere Mahl unter der „Sonne von Akropolis“ schöne Stunden genießen. Das nächste Mal vielleicht nach einer ausgiebigen Wanderung vom Titisee nach Hinterzarten. Danach bleibt dann auch sicher nichts mehr auf den Tellern übrig. Die „Sonne von Akropolis“ ist ein Planet, auf dem wir glücklich sind gelandet zu sein. Fliegt dort einfach auch mal vorbei.