Gyroslovers

Doris & Markus gehen griechisch essen



BERLIN - Ach Niko Ach

„Ach! Niko Ach!“ Schon ein seltsamer Name für ein griechisches Restaurant! Wer schon einmal in Berlin am Kurfürstendamm entlang geschlendert ist, hat vielleicht auch schon das Werbeschild gelesen, das an einigen Straßenlaternen hängt und auf das Restaurant aufmerksam machen soll. Aber was soll ich sagen? Bei Doris und mir scheint es auf jeden Fall funktioniert zu haben und was passt zu uns denn besser, als den letzten Abend in Berlin mit einem griechischen Mahl ausklingen zu lassen? Immerhin sollte dieser Abend dann auch für uns unvergesslich bleiben, aber erst mal der Reihe nach… Um sich in einer Großstadt zurecht zu finden, greift man gerne auf professionelle Hilfe zurück. In unserem Fall wurde diese Hilfe durch Google Maps bereitgestellt, das uns nicht nur die Verbindungen mittels öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), sondern auch den finalen Fussweg von der Bushaltestelle bis zum Restaurant anzeigt. Die einzige mentale Transferleistung liegt dann nur noch darin, die angezeigte Route in die reale Umwelt umzusetzen. Für mich als Soldat, der mit Karte und Kompass sozusagen groß geworden ist, also kein Problem. P-u-s-t-e-k-u-c-h-e-n!!! Nachdem wir auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz noch eine sehr leckere Feuerzangenbowle genossen hatten, fuhren wir also mit dem Bus ein paar Stationen den Ku’damm hinunter (oder auch hinauf, je nachdem aus welcher Richtung man fährt). Ständig das Smartphone im Blick, um ja nicht die entsprechende Bushaltestelle zu verpassen, machten wir uns zum Sprung aus dem Fahrzeug bereit. Übrigens: wer mal in Berlin das Vergnügen hat, mit dem Bus der Linie M19 zu fahren, sollte versuchen die vordersten Plätze auf dem oberen Deck zu ergattern. Es gibt keinen schöneren Blick auf die Flaniermeile Berlins als hier! Nachdem uns das Handy virtuell zum Aussteigen aufgefordert hatte, machten wir uns die letzten Meter auf Schusters Rappen auf den Weg. Doch schon beim Abgleich zwischen der aktuellen Hausnummer und dem Ziel mussten wir zu unserem Entsetzen zwei Dinge feststellen: erstens waren wir wohl ein bis zwei Stationen zu früh ausgestiegen und zweitens liefen wir seit ca. fünf Minuten in die falsche Richtung! So viel zum Thema Google Maps, Karte und Kompass… Schließlich erreichten wir dann doch das „Ach! Niko Ach!“, wenn auch mit 25(!) Minuten Verspätung (Ich habe später herausgefunden, dass wir a) doch richtig ausgestiegen waren und b) dann nur wenige Meter vom Restaurant entfernt gewesen sind). Da wir glücklicherweise vorher noch telefonisch reserviert hatten, konnte man uns noch einen Tisch in einer lauschigen Ecke zuweisen, die anderen Tische in dem noch nicht einmal als klein zu bezeichnenden Gastraum waren nämlich schon in Gänze besetzt. Mit einem leichten Hungergefühl, das Doris auf den unfreiwilligen Spaziergang, ich aber auf die Wirkung der Feuerzangenbowle zurückführte, bestellten wir uns knoblauchige Vorspeisen: Skordalia (Kartoffel-Knoblauch-Püree) für mich bzw. Skordopsomo (Knoblauchbrot) für Doris. Als Hauptspeise entschieden wir uns für Hackspieße mit Gyros und Reisnudeln bzw. Gyros in Tomatensauce mit Pommes. Das Essen war dann auch über jeden Zweifel erhaben! Das Skordalia war mit dem Knoblauch gut abgeschmeckt und auch fein genug püriert und an dem Knoblauchbrot hätte man sich schon fast allein satt essen können. In Erwartung von drei oder vier kleinen Brotscheiben stand da plötzlich gleich ein ganzer Brotlaib auf dem Tisch! Und auch über die Hauptmahlzeit kann nicht gemeckert werden: das Hackfleisch gut gewürzt und gebraten, das Gyros darunter schön knusprig und das Gyros in Tomatensauce so, wie Doris es sich wünscht. Zu Beginn und zum Abschluss gab es dann auch noch einen Ouzo aufs Haus. A propos Abschluss: Am Nebentisch feierte eine Geburtstagsgesellschaft, so schön mit Wunderkerzen und Geburtstagstorte. Doris sorgte dann für einige erstaunte Gesichter, als sie mir nichts, dir nichts den Karton mit der Torte an sich nahm! Aber zum Glück nahmen es dann alle doch mit Humor auf… Wir können auf jeden Fall das „Ach! Niko Ach!“ nicht nur wegen des Namens empfehlen. Wer nach einem Bummel auf dem Kurfürstendamm noch einen entsprechenden Abschluss machen will, liegt hier sicherlich nicht falsch.