Gyroslovers

Doris & Markus gehen griechisch essen



KERPEN - El Greco

„Putzen - in der Wohnung zu Abend essen - danach nach Hause fahren“ oder „putzen – losfahren – unterwegs auf dem Heimweg essen“? Diese Frage stelle ich mir öfters, wenn ich nicht wie gewöhnlich am Freitag von meiner Dienststelle in Aachen nach Hause fahre, sondern schon am Vorabend, wenn ich meine Überstunden dazu nutze, ein längeres Wochenende zuhause zu haben. Alle zwei Wochen jedoch muss ich aber auch noch in meiner Zweitwohnung in Stolberg – ein kleines Städtchen am Rande der Eifel, acht Kilometer von Aachen entfernt – die Kehrwoche erledigen. Dieses Mal entschied ich mich für letzteres. Nachdem die Treppe gewischt, die Tür gereinigt und das Auto beladen war, machte ich mich auf den Weg. Als kulinarischen Zwischenstopp hatte ich mir das „El Greco“ im Kerpener Stadtteil Balkhausen auserkoren. Nach einer dreiviertel Stunde Autofahrt war ich da und konnte auch gleich einen Parkplatz vor dem Eingang ergattern. Nachdem ich eingetreten war, wurde mir von der sehr freundlichen Bedienung ein Tisch in einer lauschigen Ecke zugewiesen. Ich bestellte mir als Vorspeise gegrillte Peperoni und danach Gyros mit Kalamares. Den dazu gehörigen Salat durfte ich mir vom Salatbuffet holen, für griechische Restaurants leider immer noch eine Seltenheit… Das Salatbuffet war jetzt nicht sonderlich groß, aber es bot mit grünem Salat, Bohnen, Mais, Tomaten, Gurken, Paprika, roter Bete und Zwiebeln doch genügend Auswahlmöglichkeit, um sich einen gesunden Zwischensnack zusammen zu stellen. Die gegrillten Peperoni kamen dann auch gleich und ich muss sagen, dass sie selbst für einen empfindlichen Magen mehr als bekömmlich sind. Nicht zu scharf, aber dennoch als Peperoni zu erkennen mit einem Hauch von Knoblauch und auf dem Teller fast schon in militärischer Ordnung schön aufgereiht – Soldatenherz, was willst Du mehr. Und auch das Gyros und die Kalamares ließen geschmacklich keine Wünsche offen. Das Fleisch war gut gebraten, immer noch saftig und auch nicht zu stark gewürzt, der Tintenfisch lecker und locker frittiert, ohne den manchmal auftretenden Effekt, auf Gummi herum zu kauen. Die Pommes dazu waren auch okay, vielleicht hätte der Klecks Tzatziki ein wenig größer ausfallen können. Aber wer sich jetzt noch unbedingt am Tzatziki satt essen möchte, kann es sich ja auch als Vorspeise dazu bestellen. Das besondere Highlight stellte sich jedoch zum Schluss des Essens heraus. Auf meine Bitte hin, mir einen Metaxa zu bringen, wurde ich doch tatsächlich gefragt, ob ich selbigen auch flambiert haben möchte. So etwas braucht man mich kein zweites Mal fragen – natürlich möchte ich! So kam die Bedienung wenige Minuten später mit einem Tablett in der Hand, auf dem sich ein bauchiger Cognac-Schwenker und ein kleines Kupferkännchen mit dem brennenden Lebenselixier befand. Mir schien es, als ob dieses Dessert nicht allzu oft bestellt wird, denn die Bedienung schüttete nicht einfach nur das eine in das andere, sondern zelebrierte den Eingießvorgang geradezu. Da muss einem doch das Wasser im Mund zusammenlaufen, auch wenn man zuvor schon hervorragend gegessen hat. So konnte ich dann satt und zufrieden meinen Heimweg fortsetzen, mit der Gewissheit, dass ich hier nicht zum letzten Mal gegessen habe. Mein Fazit: durchaus empfehlenswert.