GRÄFELFING - Hermes
Wenn Markus spürt, dass ich eine kleine Pause brauche, dann heißt es: Kofferpacken. Diesmal ging es für ein verlängertes Wochenende in die Bayrische Landeshauptstadt. Und getreu dem Motto: Wenn Engel reisen, lacht der Himmel zeigte sich der Himmel über München in strahlendem Blau-Weiß. Wir schlenderten zunächst über den Viktualienmarkt und ließen unsere Sinne verwöhnen. Für die Augen gab es bunte Frühlingsblüher in allen Farben, Gewürze für die Nase und für den Gaumen die Schätze der Welt. Diese ließen wir aber links und rechts liegen, denn wir hatten für den Abend bereits eine hellenische Verabredung. Nachdem wir uns im Hofbräuhaus eine Flasche Wein geteilt hatten (Bier kann dort ja jeder) und unser Hotel bezogen hatten, wurde es Zeit unsere knurrenden Mägen zu füllen. Wir hatten lang gesucht und uns schließlich für das „Hermes“ in Gräfelfing entschieden. Und zum ersten Mal streuen hier unsere Bewertungen von "erstklassig" bis „drittklassig". Erstklassig waren Ambiente, Service und Freundlichkeit. Erstklassig blieb es auch vom Wein bis zu den beiden Vorspeisen. Markus hatte gegrillte Peperoni, ich hatte mich für gegrillte Auberginen mit Lachspralinchen entschieden. Beides war unglaublich gut. Erstklassig, wirklich eine kulinarische Neuentdeckung. Danach ging es für mich nur noch bergab. Der Salat war ideenlos, wenn nicht sogar lieblos und passte so gar nicht zu der fantastischen Vorspeise. Ich war deshalb sehr gespannt auf die Hauptgerichte. Markus hatte sich für die Fischplatte entschieden. Um es kurz zu sagen: damit hat er alles richtig gemacht. Wie schon bei meiner Vorspeise war auch hier der Fisch fantastisch gewürzt. Jeder für sich. Kein Einheitsgewürz, sodass die Besonderheiten im Geschmack betont und auf ein neues Niveau gehoben wurden. Zum ersten Mal beneidete ich Markus um sein Essen. Ich hatte mich für einen klassischen Teller entschieden. Gyros, Souflaki und zwei Souzouki, dazu Pitabrot und Tzatziki. Das Gyros war leider für mich kaum genießbar, Fett und Knorpel überall. Auch bei den Souzouki, mit denen ich wirklich noch nie Probleme hatte, biss ich auf Knorpel und Knöchelchen. Das Einzige, das ich deshalb essen konnte war der Spieß, der wirklich wieder hervorragend gegrillt und butterzart war. Eine einheitliche Bewertung ist uns hier nicht möglich. Markus war mehr als zufrieden und würde das „Hermes“ in die obere Liga zwischen 4 und 5 einordnen, während ich irgendwo zwischen 2 und 3 bewerten würde. In Anbetracht der geteilten Meinungen und der geteilten Leistungen empfehlen wir: probiert es einfach selbst aus!