„Ikarus Haus zur Wolfsburg“… Wer hier an einen alten Griechen denkt, der statt mit eigens erstellten Flügeln mit einem Volkswagen unterwegs ist, ist leider auf dem berühmten Holzweg. Tatsächlich handelt es sich - wie sollte es auch anders sein - um ein weiteres griechisches Restaurant im Bonner Stadtteil Oberkassel. Zentral an der Hauptstraße gelegen, ist es die erste Herausforderung, einen geeigneten Parkplatz zu finden. Schließlich konnte ich tatsächlich noch in einer Seitenstraße eine kleine Nische zum Parken ergattern.
Das „Ikarus Haus zur Wolfsburg“ selbst wartet beim Eintreten mit einem eher schlichten Ambiente auf, hier scheint der Gastwirt mehr Wert auf Funktionalität denn auf Ästhetik zu legen. Vor in einem sanften Gelb gestrichene Wände stehen mehrere Holztische mit lederüberzogenen Sitzmöbeln. Nicht besonders typisch griechisch, aber na ja… Zumindest an Freundlichkeit und Zuvorkommenheit ließ er es nicht missen.
Sodann wurde mir die Speisekarte gereicht, die alles in allem das gesamte Spektrum an typisch griechischen Speisen abdeckte (einschließlich zweier Schnitzelvariationen für eventuelle „Nicht-Griechenland-Fans“). Ich bestellte mir als Vorspeise mal wieder die gegrillten Peperoni und als Hauptgang das gefüllte Bifteki mit Pommes frites und Salat. Wahlweise kann man aber statt Pommes auch Pfannenkartoffeln oder Basmati Reis bzw. statt Salat auch Broccoli bestellen. Kurze Anmerkung meinerseits: ein „gefülltes Bifteki“ erfüllt bei mir den Tatbestand des Pleonasmus, denn ein Bifteki sollte stets gefüllt auf dem Teller liegen (die nicht gefüllten Hacksteaks heißen dann der Einfachheit halber auch nicht „Bifteki“, sondern eben „Soutzoukakia“).
Die gegrillten Peperoni erwiesen sich dann als äußerst mild, aber dennoch mit dem typischen Geschmack, der leider ein wenig von der als Dekorierung aufgeträufelten Sauce übertüncht wurde. Über den darauffolgenden Salat brauche ich mich nicht in Gänze auszulassen: der typische Mix aus Gurken, Tomaten, Krautsalat und einigen Salatblättern mit einem Klecks Sahnedressing obendrauf. Nichts besonderes also, aber auch kein Grund zur Beanstandung. In ähnlicher Güte stellte sich dann auch die Hauptspeise dar: das Bifteki war gut gewürzt und entsprechend durchgebraten, zu meiner Überraschung stellte die Füllung neben dem üblichen Feta-Käse mit einer ganzen Tomatenscheibe dar! In dieser Form hatte ich bis dato auch noch kein Bifteki vor mir gehabt…
Abschließendes Fazit: das „Ikarus Haus zur Wolfsburg“ ist jetzt für mich nicht die Top-Adresse für griechisches Essen in Bonn, aber wer grundsolides Essen und entsprechende Gastlichkeit erwartet, wird zumindest nicht enttäuscht.