BIRKWEILER - Minoas
Wenn ich (Doris) einen perfekten Tag beschreiben müsste, dann würde ich den diesjährigen Pfingstsonntag als Beispiel nehmen. Nach einer wettermäßig eher übellaunigen Woche erwachten wir an diesem Morgen bei schüchternem Sonnenschein. Die Vorhersage berichtete über leicht windiges dennoch stabiles Wetter und so wagten wir die zweieinhalbstündige Fahrt nach Birkweiler, einem wirklich malerischen Winzerstädtchen in der Pfalz. Dort sollte in romantischer Kulisse inmitten der Weinberge der Birkweiler Weinfrühling stattfinden. Ich bin ja nun nicht der Fan großer Veranstaltungen - mag es lieber klein und gesellig - und hatte ein bisschen Angst in ein massentouristisches Spektakel zu geraten. Aber da hatte ich falsch gedacht. Die Lage und die Verteilung der gastgebenden Stände entzerrte den Besucherandrang und verteilte die Gäste weitläufig, sodass man überall noch ein bequemes Plätzchen fand um in Ruhe oder auch in Gesellschaft fröhlicher Pfälzer und Nichtpfälzer einen gut gekühlten Wein zu genießen. Sowohl die dargebotenen Weine, als auch die aufgeführten Speisen ließen keine Wünsche offen. Es fiel schwer angesichts des kulinarischen Angebots stark zu bleiben und sich den wachsenden Appetit für den Besuch im „Minoas" am Abend aufzuheben. Ja! Das „Minoas“ in Birkweiler... Vermutlich das griechische Restaurant mit den am weitest auseinanderliegenden Bewertungen im Netz. Wobei weniger die Speisen oder der Service negativ beurteilt wurden als vielmehr die festgesetzten Preise. Als ich die Speisekarte in die Hand bekam dachte ich: Wow! Das ist mit Sicherheit der teuerste Grieche bei dem ich bisher war. Aber gutes Essen ist ja nicht nur eine Frage des Preises, sondern vor allem eine Frage der Qualität. Als Vorspeise hatte ich mich für Tirosalata (Käsecreme) entschieden, das nicht nur mengenmäßig sehr üppig ausfiel, sondern auch hervorragend abgeschmeckt war und mir wunderbar schmeckte. Auch Markus' Teller brach unter der Last der servierten gegrillten Peperoni mit Knoblauch fast auseinander. Eine ausreichende Menge Brot (frisch und knackig) krönte die Vorspeisen. Der im Anschluss servierte Salat war nicht traditionell griechisch (war aber auch so nicht angekündigt) und bestach durch ein angenehm leichtes Joghurtdressing, das geschmacklich unaufdringlich aber keinesfalls fade war. So konnte sich der Gaumen vom Knoblauch der Vorspeise erholen. Als Hauptgericht hatte Markus sich mal für das Bifteki mit Kartoffelscheiben mit Schafskäse entschieden, während ich klassisch Gyros mit Tzatziki und Pommes bestellt hatte. Beides hat uns sowohl geschmacklich als auch qualitativ sprachlos gemacht. Immer wieder denkt man: soviel Unterschiede kann es ja gar nicht geben. Und immer wieder stellt man erstaunt fest, dass es immer einer nochmal besser macht als der Beste bis dahin! Im „Minoas“ haben wir genau diese Erfahrung gemacht und somit stiehlt sich das „Minoas“ in Birkweiler ganz heimlich und bescheiden auf unseren ersten Platz. Ich freue mich jetzt schon auf das Essen in dem Restaurant, das dem „Minoas“ auch nur annähernd gefährlich werden könnte.