BINZ - El Greco
Nass an der Ostsee... oder: wie drei Mädels zu neuen Klamotten kamen. Urlaub in Userin an der Mecklenburgischen Seenplatte. Wer da noch nicht genug Wasser um sich herum hat, der setzt sich morgens ins Auto und fährt die paar (See-)Meilen bis an die Ostsee. Rügen sollte es sein. Als Zielort hatten wir uns für Binz entschieden. Bei schönem Wetter kamen wir an und waren vom Anblick des traumhaften Strandes überwältigt. Und wenn ich (Doris) Salzwasser rieche, dann zieht es mich so magisch ins Wasser, wie eine frischgeschlüpfte Schildkröte. Dumm nur, wenn man eigentlich nur einen Strandspaziergang machen wollte und keiner Badesachen dabei hatte. Aber das hält eine Doris nicht. Und unseren jeweiligen Nachwuchs auch nicht. Also wateten drei Damen mit bis zum Po hochgekrempelten Hosenbeinen wie Störche durch das Wasser. Aus knöcheltief wurde knietief und beim Spiel mit den Quallen vergaßen Jung und Alt, dass Wellen auch mal schwappen können. Innerhalb weniger Minuten waren also drei Hosenböden genauso nass wie unsere Füße. Einzig Markus hatte sich im Griff und vor dem Einsetzen der Spielextase das Wasser wieder verlassen. Es war herrlich. Und nach ein paar wundervollen und entspannten Stunden in der Ostsee kehrten drei durchnässte und hungrige aber glückliche Meerjungfrauen an Land zurück. Griechisch sollte es sein (was sonst, schreiben unsere Freunde schon immer) und die Wahl, welches Restaurant wir aufsuchen wollten war schon im Vorfeld getroffen worden. Wir hatten uns, trotz eher legerer Kritiken für das „El Greco“ entschieden. ABER: Mit klatschnassen Hosen ins Restaurant kam nicht in Frage. Was also tun? Die Entscheidung war schnell getroffen. Wir brauchten neue und vor allen Dingen trockene Hosen und Unterhosen. Auf dem Weg zum Strand waren wir an einem Bekleidungsgeschäft vorbeigekommen. Wir ließen Markus im „El Greco“ und machten uns auf den Weg. Während Markus gemütlich einen Tsipouro nach dem andere genoss, verbreiteten drei kichernde Damen unüblichen Stress in dem Bekleidungsgeschäft mit den drei Buchstaben. Es galt, schnellstmöglich 3x Unterwäsche und 3x Hosen auszusuchen, zu bezahlen und anzuziehen. Nadja, Markus' Tochter gewann den Wettstreit, ich war das Schlusslicht, das als letzte seine nassen Klamotten in die Tasche stopfte. Kurz kontrollierten wir gegenseitig noch, ob nirgends mehr ein herunterhängendes Etikett den Neukauf verriet und machten uns bestens gelaunt (wie Frauen nach einem erfolgreichen Beutezug sind) zurück zu Markus, der mittlerweile beim dritten Tsipouro angelangt war. Was dann folgte war sprichwörtlich und buchstäblich die Krönung eines gelungenen Tages. Schon die Vorspeise, blies mich förmlich weg... Ich hatte mich für gegrillte Halloumi-Scheiben mit Salat und Tzatziki entschieden. Die Zusammensetzung der einzelnen Komponenten war perfekt aufeinander abgestimmt. Kein Geschmack dominierte, sondern wurde von den anderen Aromen betont und unterstrichen, was für eine echte Geschmacksexplosion führte. Ebenso überzeugen konnte mich das Bifteki, das gut durchgrillt und dennoch saftig war. Auch hier erkannte man die Stärke des Kochs oder der Köchin, Aromen so miteinander zu verbinden, dass aus einem einfachen Bauerngericht ein Kunstwerk wird. Die knusprigen, frischen und selbstgemachten Pommes unterstrichen nochmal, dass hier ein Talent in einer gut organisierten Küche stehen musste. Die Getränke hatten die richtige Temperatur, alle waren zufrieden, satt, schick und glücklich! Danke, Markus, für diesen traumhaften Tag.